Erstellt am 28.2.2009

Der Bund will die Erforschung von embryonalen Stammzellen im Rahmen eines Nationalen Forschungsprogramms fördern. Das zeigen Recherchen von «10vor10». FDP-Ständerat Felix Gutzwiller plädiert für eine Verfassungsänderung. SP-Ständerätin Simonetta Sommaruga kritisiert das neue Forschungsprogramm.

Das Budget des Forschungsprogramms umfasst zehn Millionen Franken für fünf Jahre. Der Millionenkredit soll helfen, die Schweiz in der Embryonenforschung an die Weltspitze zurückzuführen.

«Auch ein kleines Land kann einen bedeutenden Beitrag in diesem Forschungsgebiet leisten», steht im Plan. Embryonale Stammzellen gelten als Hoffnungsträger im Kampf gegen tödliche Krankheiten wie Alzheimer und Krebs. Der Millionenkredit entzündet den Streit um die Forschung an menschlichen Embryonen von Neuem.

Zu strenge Gesetzgebung

FDP-Ständerat Felix Gutzwiller kritisiert gegenüber «10vor10» die Schweizer Gesetzgebung in der Embryonenforschung. Sie sei viel zu streng. Für eine effiziente Forschung brauche es eine Verfassungsänderung. «Ich bin überzeugt, dass wir in der Embryonenforschung nicht an der Weltspitze mitmachen können, wenn wir nicht die Verfassung ändern», sagt Gutzwiller.

Er bereitet zurzeit mit einer Task-Force einen entsprechenden Vorstoss vor. Gutzwiller will erreichen, dass Schweizer Forscher mehr menschliche Embryonen für ihre Arbeit bekommen.

Sorge um Embryonenschutz

SP-Ständerätin Simonetta Sommaruga kritisiert das neue Forschungsprogramm des Bundes. Sie befürchtet, dass der Embryonenschutz durch den Millionenkredit unter Druck kommt. «Ich werde wachsam sein. Wenn sich zeigt, dass die Forscher die Gelder missbrauchen, um die Politik unter Druck zu setzen, werde ich im Parlament aktiv», sagt sie.

Quelle: www.sfdrs.ch